Bedarfsanalyse
Älterwerden will gelernt sein, im kognitiven, im sozialen, emotionalen und spirituellen Kontext. Durch die historisch neue lange Lebenszeit für viele Menschen verfügen wir gegenwärtig (noch) über wenig belastbare Modelle, wie die geschenkten Jahre jenseits der Berufsarbeit generationengerecht und zugleich selbstfürsorglich gestaltet werden können. Die Aufgabe, eine befriedigende Balance zwischen "Müßiggang" und sozialem Engagement zu finden, gehört für Frauen und Männer zu einer zentralen Gestaltungsaufgabe des "jungen Alters". Gleichzeitig gilt es in dieser "aktiven Zeit" Fähigkeiten und Strategien für die Zeit des (oft) zunehmenden Unterstützungsbedarfs im höheren Alter zu entwickeln und sich entsprechende sozialraumorientierte und generationenübergreifende Netzwerke aufzubauen.
Eine Gesellschaft des "langen Lebens" benötigt vielfältige Kenntnisse und Ressourcen, um die Chancen und Herausforderungen der nahezu dreißigjährigen Lebensphase "Alter" gut gestalten zu können.Dies betrifft die Menschen unterschiedlicher Alterskohorten in einer individualisierten und pluralisierten Gesellschaft ebenso wie soziale Institutionen, Kommunen und Kirchengemeinden, Aus- und Fortbildungseinrichtungen.....
Abhängig von ihrer Biografie verfügen Menschen über sehr unterschiedliche Fähigkeiten, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Von daher kann eine Bildungs- und Beratungsarbeit, die durch gezielte Impulse Einzelne und Gruppen dazu befähigt, sich emotional und kognitiv mit diesen Themen auseinander zu setzen, ein wichtiger Beitrag dazu sein, das Geschenk des "langen Lebens" mit all seinen Facetten zu gestalten.